Bereits im Jahre 1917 äußerten bei Jugendexerzitien Jungfrauen aus Dipperz bei Herrn Pfarrer Ney den Wunsch nach einem Jungfrauenverein.
Herr Pfarrer Ney meldete sodann das Bedürfnis am Generalvikariat in Fulda an. Am Pfingstmontag des darauffolgenden Jahres, also 1918, fand die feierliche Errichtung nach der 1. Vorstandswahl mit 42 angemeldeten Jungfrauen statt.
Der Titel war „Maria Himmelfahrt“ und 2. Patronin war die Hl. Agnes. Diese katholische Vereinigung nannte man Kongregation. Am 14. Mai 1918 hat der damalige Bischof von Fulda diese marianische Jungfrauenkongregation urkundlich in die Kirche aufgenommen und den dortigen Pfarrer Wilhelm Ney sowie seine Nachfolger zum Direktor der „Congregation cum jure substitutionis“ (eine katholische Vereinigung mit dem Recht der Ergänzung) ernannt.
Die Vollziehung einer solchen Gründung musste aber durch den hochwürdigsten General, die Erzbruderschaft mit Sitz in Regensburg, bestätigt werden.
Reger Briefwechsel und Entwicklungsschwierigkeiten verzögerten über mehrere Jahre die rechtzeitige Eintragung und die Übersendung des sogenannten „Aggregationsdiploms“. Das Wirken des Vereins aber war genehmigt.
Das Vereinsleben blühte auf. Es erfolgten regelmäßige Zusammenkünfte, und im Jahre 1925 wurde eine 1. Vereinsfahne angeschafft. Für deren Weihe war wiederum eine Vollmacht des Bischofs von Fulda erforderlich, die auch eingeholt wurde.
In den nachfolgenden Jahren (also nach 1917) gliederte sich aus der ehemaligen Jungfrauenkongregation der christliche Mütterverein Dipperz heraus. Es waren 17 Mitglieder beigetreten.
„Damit nun dieselben der geistigen Vorteile teilhaftig werden, dürfte die Angliederung in die Erzbruderschaft nötig sein. Es wird ergebenst ersucht, diese gütigst bewirken zu wollen.
So schrieb Pfr. Wilhelm Ney an das Generalvikariat in Fulda und im Februar 1929 erhielten die Dipperzer Frauen dann endlich die Errichtungsurkunde sowie das „Aggregationsdiplom“ für den neugegründeten Mütterverein nebst einem Büchlein mit den Satzungen des Vereins.
Die Kosten betrugen 3 Mark und wurden an die Bistumskasse eingezahlt. Mitgliederstand im Mai 1929 war bereits: 26 und Präses war Herr Pfarrer Ney, kirchliche Versammlungen fanden vierteljährlich statt. Im Jungfrauenverein waren es 15 Mitglieder unter 20 Jahre und 50 Mitglieder über 20 Jahre.
Es existiert noch das damalige Mitgliederverzeichnis mit den Namen der Mitglieder bis zum Jahre 1963, hier wurden alle Beitritte innerhalb von 45 Jahren aufgelistet, insgesamt 396 Namen. Der Verein bestand wohl ganz ungezwungen und frei. Hierüber bestehen keine Aufzeichnungen oder Protokolle.
Im Jahre 1983 fand die erste Wahlveranstaltung der Frauen- und Müttergemeinschaft statt, die sieben Jahre lang aktiv in Dipperz wirkte. Nach vielen und langen Überlegungen bestand dann der Wunsch, sich dem Verband der kfd (Katholische Frauen Deutschlands) anzuschließen.
Die Gründungsversammlung war am 03.10.1990, dem ersten neuen Nationalfeiertag nach der Wiedervereinigung Deutschlands, dem Tag der Deutschen Einheit. Als Gründungsdatum mit Eintragung beim Diözesanverband Fulda gilt der 01. Januar 1991.
Im ersten Jahr ihres Bestehens zählte die kfd St. Antonius Dipperz 51 Gründungsmitglieder, davon waren 2 Frauen unter 30 Jahre, 16 Frauen zwischen 30 und 50 Jahren, 20 Frauen zwischen 50 und 65 Jahren und 13 Frauen über 65 Jahre. Präses war bis zum Jahre 2009 Pfarrer Michael Frh. von Lüninck.
Heute besteht der Verein aus 80 Mitgliedern (Stand 04.07.24), einer Sprecherin/Kassierin und aus mehreren einzelnen Teams, in denen kfd-Frauen aktiv mitwirken und unser Präses ist Pfarrer Piotr Kownacki.
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